Integrierte Versorgungssysteme benötigen VBHC-Tools (wie PROMs, IPUs), um ihre Qualität nachzuweisen und kontinuierlich zu verbessern, während wertorientierte Gesundheitssysteme entlang des Patientenpfades integriert werden müssen, um den wahren Wert der Versorgung für Patienten zu erfassen.
Seit 2025 ist die Organisation VBHC Suisse Kooperationspartner des fmc. Dies, da unser beider Perspektiven dasselbe Ziel verfolgen, den Fokus aber auf unterschiedliche Aspekte legen. In dieser Webinarreihe befassen wir uns mit den Gemeinsamkeiten der beiden Perspektiven, indem wir an jedem Termin den Fokus auf ein Element, das in beiden Perspektiven vorkommt, fokussieren.
29. Oktober 2025, 12h00 bis 13h00
Wie integriert man die Patientensicht/ Patientenmeinung in den Versorgungsprozess als Ergänzung zur medizinischen Evidenz?
Einführung anhand des Montreal Modells
- Sicht aus dem stationären Bereich: Florian Rüter, Medizinische Direktion, Universitätsspital Basel (USB)
- Sicht dem ambulanten Bereich: Joel Lehmann, Geschäftsführer bei der EQUAM Stiftung
- Sicht der Telemedizin: Kristina Schmitz-Grosz, Mitglied der Geschäftsleitung der Medgate-Gruppe
Kurzzusammenfassung des Webinars
Am 29. Oktober 2025 startete die gemeinsame Webinarreihe von fmc und VBHC Suisse mit dem Thema „Integration der Patientensicht in den Versorgungsprozess – als Ergänzung zur medizinischen Evidenz“. Das Ziel: aufzuzeigen, wie die Sicht der Patientinnen und Patienten systematisch in Spital, Telemedizin und Hausarztpraxis verankert werden kann.
Oliver Strehle (fmc) eröffnete das Webinar mit dem Hinweis, dass integrierte Versorgung und Value Based Health Care dasselbe Ziel verfolgen – eine qualitativ gute, patientenzentrierte und bezahlbare Versorgung. Das Montreal Modell diente als Orientierungsrahmen: Partizipation reicht von Information bis Partnerschaft und sollte situationsgerecht gestaltet werden.
Florian Rüter (Universitätsspital Basel) zeigte, wie PROMs (Patient Reported Outcome Measures) und PREMs (Patient Reported Experience Measures) helfen, Behandlungserfolg und Versorgungserfahrung aus Patientensicht zu messen. Am USB werden über 20 PROM-Sets digital eingesetzt – mit sichtbarem Nutzen: Patientinnen fühlen sich stärker einbezogen, die Behandlung wird gezielter und persönlicher.
Krisztina Schmitz-Grosz (Medgate) erläuterte, wie Telemedizin Patienten über strukturierte Gesprächsführung, gemeinsame Entscheidungsfindung und ein Ampelsystem für Screening-Fragebögen aktiv beteiligt. Besonders positiv wird die niederschwellige, kontinuierliche Begleitung wahrgenommen.
Joel Lehmann (EQUAM-Stiftung) stellte die ambulante Perspektive vor: Hausärztinnen und Hausärzte integrieren Patientensicht über digitale Fragebögen wie Primary PROMs und Workshops zur Mitgestaltung von Qualitätsinstrumenten. Daten werden interaktiv genutzt, um Muster zu erkennen und Versorgungsqualität zu verbessern.
Alle Referierenden betonten: Patientensicht entfaltet ihren Wert nur, wenn sie aktiv genutzt wird – im Dialog, in Entscheidungen und in der Weiterentwicklung von Strukturen. Damit wird sie zum Schlüssel für eine partizipative, lernende und integrierte Versorgung.
Zusammenfassung des Webinars
Aufnahme des Webinars
26. November 2025, 12h00 bis 13h00
Wie integriert man Qualitätsaspekte in den Versorgungsprozess? (System-Sicht)
- Sicht aus dem stationären Bereich: Alice Gise, Qualitätsverantwortliche bei der Gesundheitsdirektion Zürich
- Sicht aus der ambulanten Bereich: Thomas Gadient, Geschäftsführer bei InoCare
- Sicht aus der Langzeitpflege: Marlies Petrig, CHO KZU Kompetenzzentrum Pflege und Gesundheit
14. Januar 2026, 12h00 bis 13h00
Die Finanzierung des Values – Praxiserfahrungen und Erwartungen
Die Impulsgeber werden noch definiert.