| Elemente des CCM | Inhalt und Bedeutung der Elemente | Konkrete Umsetzungsempfehlung unter den aktuellen Rahmenbedingungen: Die Akteure könnten… | Links zu ausgewählten Praxisbeispiel |
1 | Gesundheitssystem: Organisation der Gesundheitsversorgung (Health Care Organization) | - Ausrichtung der medizinischen Versorgung auf die Langzeitbedürfnissen der chronisch Erkrankten
- Zusammenarbeit aller beteiligten medizinischen und pharmazeutischen Gesundheitsfachpersonen, Soziale Arbeit, Krankenversicherer, Peers und Betroffene sowie deren Angehörige.
- Implementierung eines Population Health-Management, Performance-Measurement und gewisse Pay-For-Performance-Ansätze in der Vergütung
| - …alternative Versicherungsmodelle (z.B. Hausarzt-/HMO-Modell) mit Anreizen für die Langzeitbehandlung und -begleitung von chronisch Erkrankten anbieten
- … Kantone und Gemeinden bei der Sicherstellung der ärztlichen Grundversorgung einbinden
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2 | Gestaltung der Leistungserbringung (Delivery System Design) | - Einführung von Behandlungsteams, sogenannte «Prepare Practice Teams (PPT)» mit festgelegten Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortlichkeiten und Schnittstellen
- Übertragen von wiederkehrenden Untersuchungen sowie die Unterstützung und Aktivierung des Selbstmanagements auf nicht-ärztliche Gesundheitsfachpersonen
| - …kollaborative Teamprozesse fördern, anstatt der gängigen und gewohnten linearen Delegationsprozessen
- … Betroffene als Mitglied des Versorgungsteams einbeziehen
- …gemeinsame Behandlungspfade( Share Care Plans) entwickeln, mit nicht-ärztlichen Gesundheitsfachpersonen, z.B. MPK, APN sowie Apothekerinnen, Spitex, soziale Arbeit, Physiotherapeuten, etc.
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3 | Angebot von Entscheidungshilfen (Decision Support) | - Förderung des kollaborativen Versorgungsmanagement durch Evidenz basierte, multimorbiditätsorientierte Guidelines für alle Beteiligte (Gesundheitsfachpersonen, Betroffene, Angehörige, etc.)
| - … Versorgungsempfehlungen bei Multimorbidität mit Massnahmen und Zielbereichen erstellen
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4 | Klinisches Informationssystem (Clinical Information System) | - Digitale Umsetzung der Entscheidungshilfen
- Aktives Informationssystem über den Verlauf der Behandlung und Ergebnisse
- Reminder-System für Untersuchungen und Termine
| Aktuelle nur schwer umzusetzen, da… - … Standards/Schnittstellen für den Datenaustausch fehlen
- … die Nutzung der vorhandenen und versorgungsrelevanten Informationen rechtlich stark eingeschränkt ist
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5 | Unterstützung und Förderung des Selbstmanagement (Self-management Support) | - Entwicklung und Unterstützung des Selbstmanagement
- Massnahmen und Instrumente zur Unterstützung der familiären Strukturen, gesundheitsorientierte Verhaltensmassnahmen und Informationen, zur Selbstkontrolle/Verlaufskontrolle der Krankheit sowie der fortlaufenden und regelmässigen Kontaktmöglichkeit
| - … praxiseigene CCM-Strukturen durch ausgebildete MPKs aufbauen
- … digitale Möglichkeiten wie Telemedizin, Homecare, etc. für die wohnortnahe Unterstützung des Selbstmanagements nutzen
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6 | Gemeinwesen: Mobilisierung wohnortnaher Ressourcen (Community Ressources) | - Einbezug der wohnortnahen Ressourcen zur besseren Berücksichtigung der sozialen Determinanten von Gesundheit und Krankheit
| - … mit den kantonalen Behörden und Gemeinden bzgl. der Bedeutung der wohnortnahen Versorgung sowie die Wege der konkreten Umsetzung diskutieren
- … mit dem bereits bestehendem regionalem Angebot zusammenarbeiten
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