Rund 400’000 Personen sind in der Schweiz an Diabetes Typ 1 oder 2 erkrankt. Die Behandlungskosten sind rund 3-mal höher als die durchschnittlichen Behandlungskosten. Prof. Dr. med. Thomas Rosenmann, Direktor am Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich präsentiert am Webinar Pay for Performance-Ansätze aus Grossbritannien sowie Schweden und stellt seine aktuellen Ergebnisse aus dem NFP74 Forschungsprojekt vor.
Christian Frei, Leiter Integrierte Versorgung bei der Swica Krankenversicherung ergänzt die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse durch die praktische Umsetzung des P4P-Ansatzes der Swica im Rahmen von Kooperationsverträgen mit Ärztenetzen. Herr Frei nimmt dabei Bezug zu einer kürzliche veröffentlichten Studie in Zusammenarbeit mit medbase und der ZHAW (Link zur Studie).
Erkenntnisse des Webinars
- Pay for Performance kann das Verhalten der beteiligten Leistungserbringer verändern.
- Die Bestrebungen, die Leistungserbringung transparent darzustellen, besitzt bereits einen Einfluss auf das Verhalten.
- Die Diskussion der Ergebnisse in «Peer Gruppen», z.B. in Qualitätszirkel von Ärztenetzen, scheint wirksamer zu sein, als ein alleiniger finanzieller Anreiz.
- In der Schweiz ist die Datengrundlage für einen P4P-Ansatz kaum vorhanden. Abrechnungsdaten der Krankenversicherer bieten Möglichkeiten, aber nur eingeschränkt für einzelne Erkrankungen.
- Eine Morbiditäts-Kodierung, z.B. ICPC2, auf Seiten Leistungserbringer ist für verlässliche Daten und entsprechende Aussagen eine wichtige Voraussetzung. Die heutigen Praxisinformationssysteme bieten hierfür aber noch nicht die notwendige Unterstützung