Die Grundidee von Social Prescribing (zu Deutsch: soziale Verordnung) geht so: Patient*innen mit psychosozialen Belastungen werden in der medizinischen Grundversorgung identifiziert und anschliessend zu passenden gemeindenahen Angeboten weitervermittelt. Dafür leitet eine medizinische Fachkraft, in der Regel ein*e Hausarzt*ärztin, Patient*innen zu einem sogenannten Link Worker weiter. Die medizinische Fachkraft stellt dafür eine formale Verordnung aus oder stellt den Kontakt zu einer oder einem Link Worker direkt her.
Link Worker sind eine in Grossbritannien neu entstandene Berufsgruppe, die beratend arbeitet und als Vermittler*innen zwischen Gesundheits- und Sozialwesen angesiedelt sind. Link Worker finden im Gespräch mit den überwiesenen Patient*innen deren jeweilige Bedürfnisse und persönliche Interessen heraus und erstellen gemeinsam mit ihnen einen Massnahmenplan.
Im Kern enthält dieser die Vermittlung zu verschiedenen Angeboten, zum Beispiel gemeinsames Gärtnern, Kochkurse oder ein spezialisiertes Beratungsangebot. In der Regel sind zum Beziehungsaufbau mehrere Termine nötig. So wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Betroffenen ein Angebot auch tatsächlich besuchen.
Hinweis durch das Schweizer Forum für Integrierte Versorgung: In der Stadt Zürich läuft seit April 2024 einer der ersten Schweizer „Social Prescribing“ Pilotprojekte.