„Gesundheit ermöglichen“ dokumentiert den Aufbau des Gesundheitspunktes Oberägeri, einer neu gedachten Grundversorgungseinrichtung im Kanton Zug. Entstanden aus einem regionalen Versorgungsbedarf, vereint das Modell interprofessionelle Zusammenarbeit, digitale Werkzeuge, strukturierte Prozesse und eine konsequente Patientenorientierung. Ziel ist es, in Oberägeri einen kontinuierlichen Versorgungspfad für die Patientinnen und Patienten zu gestalten.
Zentrale Versorgungselemente im Gesundheitspunkt sind:
- die Fallführung durch Medizinische Praxiskoordinatorinnen (MPK),
- eine klare Rollen- und Prozessstruktur,
- verbindliche Standards (SOPs)
- sowie ein aktives Qualitäts- und Fehlerlernsystem.
Die Versorgung chronisch erkrankter Menschen folgt nach dem international anerkannten Chronic Care Model (Link auf folgende fmc Publikation Das Chronic Care Model zur besseren Versorgung kardiovaskulärer und chronisch kranker Patientinnen und Patienten – FMC), ergänzt durch Edukation, Angehörigenarbeit und digitale Unterstützung. Dieses umfassende Versorgungsangebot beinhaltet auch die soziale Arbeit in der Grundversorgung, welche im Gesundheitspunkt, zusätzlich zur medizinischen Versorgung, integriert ist.
Die Finanzierung des Gesundheitspunktes erfolgt durch Mischmodelle, bestehend aus Tarifen, Projektpauschalen, MC-Vergütungen und Gemeindebeiträgen. Die Einbindung der Gemeinde ist nicht nur bei der Finanzierung ein zentraler Baustein des Gesundheitspunktes.
Der Gesundheitspunkt versteht sich zugleich als Versorger und Lernort: Mitarbeitende werden systematisch geschult, Nachwuchs gefördert und das Modell aktiv in andere Regionen transferiert. Damit zeigt Oberägeri, dass integrierte Versorgung lokal umsetzbar ist – praxisnah, wirksam und zukunftsweisend.