Die Förderung des Transfers in die Praxis ist dem fmc ein wichtiges Anliegen. In einer Webinar-Reihe zusammen mit HSG-Professor Matthias Mitterlechner werden wir Ihnen ausgewählte Fachartikel und deren zentrale Erkenntnisse vorstellen und diese mit Praxis-Expert:innen und den Teilnehmenden fachlich und praxisbezogen reflektieren und diskutieren.
Prof. Dr. Matthias Mitterlechner
Matthias Mitterlechner ist Geschäftsführer des Center for Health Care an der Universität St. Gallen. Dort verantwortet er ein Forschungsprogramm zum Thema Integrierte Versorgung und mehrere CAS-Programme zum Systemischen Management im Gesundheitswesen. Er ist zudem als Professor für Service Performance Management am Institut für Accounting, Controlling und Auditing (ACA-HSG) tätig.
Im FMC-HSG Management Journal Club nähern wir uns der Umsetzung integrierter Versorgungsinitiativen aus verschiedenen Management-Perspektiven. Dazu zählen neben einem Verständnis der «Brennpunkte» der Umsetzung die Gestaltung von Versorgungsinitiativen als Strategiearbeit, als kommunikative Inszenierung, als evolutionäre Prozessoptimierung und als Führungsarbeit. Diese fünf Perspektiven ergänzen sich und bauen aufeinander auf.
Der FMC-HSG Management Journal Club richtet sich an alle Akteure, die heute oder in Zukunft integrierte Versorgungsinitiativen planen, vorantreiben, entwickeln oder reflektieren möchten. Der Journal Club ist offen für alle Berufsgruppen und Hierarchiestufen im Schweizer Gesundheits- und Sozialwesen.
Die Webinare finden auf Deutsch statt. Eine Verdolmetschung ist nicht vorgesehen.
Termine und Themen sowie eine Zusammenfassung der zentralen Erkenntnisse der Webinare finden Sie weiter unten.
25. Januar 2024, 12h00 bis 13h00
Voraussetzungen für das Gelingen integrierter Versorgungsinitiativen
Welche Voraussetzungen für gelingende Entwicklungsarbeiten sind aus Sicht der Teilnehmenden besonders relevant? Wo gibt es Überschneidungen und Lücken im Vergleich zum Papier?
Reflexionspartner: Maximilian Kuhn, Ressortleiter Integrierte Versorgung, CSS
Moderation Oliver Strehle, Geschäftsführer Schweizer Forum für Integrierte Versorgung (fmc).
Text: Van Ede et al., How to successfully implement population health management: A scoping review, BMC Health Services Research (2023) 23:910.
Erkenntnisse und Zusammenfassung
Für die erfolgreiche Umsetzung von Integrierten Versorgungsinitiativen sind folgende 5 Voraussetzung wichtig
- Bildung einer Accountable Regional Organization (ARO) mit einem integrierten Geschäftsmodell sowie integrierter Dateninfrastruktur/-analytik
- Entwicklung von gemeinsamen Werten/Normen innerhalb der ARO
- Umsetzung der gemeinsamen Werte/Normen durch Führung, Engagement, geteilte Ziele und dem Vertrauensaufbau
- Alle Ebenen/Bereiche/Akteure leisten Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung
- Konsequenter Einbezug der Versorgungsfachkräfte und der Patient:innen/Bevölkerung in die Entwicklung ARO bzw. der integrierten Versorgungsinitiative
Die detaillierten Ausführungen und die Erkenntnisse der Fachdiskussion können Sie der Präsentation, der Videoaufzeichnung und Zusammenfassung entnehmen.
Die ausführliche Zusammenfassung und die zentralen Erkenntnisse des Webinars finden Sie hier:
Das Webinar wurde aufgezeichnet und steht Ihnen hier zur Verfügung.
fmc HSG Management Journal Club Teil 1
7. März 2024, 12h00 bis 13h00
Die Gestaltung der integrierten Versorgung als Strategiearbeit
Nach welcher(n) Spielarten werden integrierte Versorgungsinitiativen im Arbeitsalltag der Teilnehmenden entwickelt? Welche Erfahrungen werden damit gemacht? Wo liegen die Vor- und Nachteile?
Praxisexperte ist Dr. med. Joachim Koppenberg, Direktor des Gesundheitszentrums Unterengadin.
Moderation Oliver Strehle, Geschäftsführer Schweizer Forum für Integrierte Versorgung (fmc).
Text: Wimmer, R., Nagel, R., Der strategische Managementprozess, Organisationsentwicklung 1_00, S. 4-19.
Erkenntnisse und Zusammenfassung
- Die Integrierte Versorgung entwickelt sich je nach Organisation oder Region auf seine eigene Weise. Eine Empfehlung für eine «Spielart» kann nicht allgemeingültig gegeben werden
- Aus Managementsicht kann aber ein systemisches Vorgehen mit den Entwicklungsphasen Analyse, Gestaltung und Umsetzung empfohlen werden
- Die Analysephase beinhaltet die Erarbeitung des «Case für Action» und somit die Antwort, warum überhaupt eine Zusammenarbeit im Rahmen einer integrierten Versorgung notwendig ist
- In der Phase der Gestaltung werden verschiedene Handlungsmöglichkeiten für die «Case for Action» erarbeitet.
- Wie können wir die Chancen/Stärken nützen?
- Welche Möglichkeiten bestehen die Risiken zu reduzieren?
- Die Umsetzungsphase hat das Ziel, aus den Handlungsoptionen konkrete Massnahmenpakte zu erarbeitet.
- Priorisierung der Handlungsoptionen nach Nutzen und Aufwand
- Beantwortung der Frage, wie die Umsetzung neben dem Tagesgeschäft verkraftbar erfolgen kann
- Klärung welche Organisation die Koordination der priorisierten Projekte übernehmen wird
- Als Fazit kann die Gestaltung der Integrierten Versorgung auch als eine periodische Auszeit zur Selbstbeobachtung bezeichnet werden. Erfolgreich ist sie, wenn sie als eine gemeinschaftliche Führungsleistungen von Akteuren aller Ebenen verstanden und initiiert wird.
Dem Gesundheitszentrum Unterengadin, dem ganze Team und Joachim Koppenberg gratulieren wir zum Gewinn des Viktor Awards 2024. Es freut uns sehr, dass das Zentrum für seine Leistungen für die Integrierte Versorgung eine solche Anerkennung erhalten hat.
Die ausführliche Zusammenfassung und die zentralen Erkenntnisse des Webinars finden Sie hier:
Das Webinar wurde aufgezeichnet und steht Ihnen hier zur Verfügung.
fmc HSG Management Journal Club Teil 2
4. April 2024, 12h00 bis 13h00
Die Gestaltung der integrierten Versorgung als kommunikative Inszenierung
Welche Elemente der Organisation sind aus Sicht der Teilnehmenden hilfreich? Was gilt es für die Prozessarchitektur zu beachten?
Praxisexperte ist Marc Schulthess, Leiter Unternehmensentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung der Lindenhofgruppe Bern
Moderation Oliver Strehle, Geschäftsführer Schweizer Forum für Integrierte Versorgung (fmc).
Text: Bühlmann, B., Wimmer, R., Systemische Strategieentwicklung in organisations- übergreifenden Netzwerken, Organisationsentwicklung 3_07, S. 68-77.
Erkenntnisse aus dem Journal
- Für eine tragfähige Kooperationsstruktur im Netzwerk und Sicherstellung einer hohen inhaltlichen Qualität braucht es eine gut durchdachte kommunikative Inszenierung der Strategiearbeit.
- Die kommunikative Inszenierung erfolgt über eine Partizipationsarchitektur, die aus einer geeigneten Projektorganisation mit zeitlich-inhaltlich verknüpften Kommunikationsplattformen
- Es ist eine den ganzen Prozess begleitende Beziehungsarbeit notwendig, um den zentrifugalen Kräften der Zusammenarbeit entgegenzuwirken.
- Eine prozessorientierte Supervision kann helfen, Loyalitätskonflikte allparteilich zu moderieren und die Beziehungsebene neutral zu stabilisieren.
Die ausführliche Zusammenfassung und die zentralen Erkenntnisse des Webinars finden Sie hier:
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fmc HSG Management Journal Club Teil 3
16. Mai 2024, 12h00 bis 13h00
Die Gestaltung der integrierten Versorgung als evolutionäre Prozessoptimierung
Welche förderlichen Rahmenbedingungen sind aus Sicht der Teilnehmenden für eine gelingende evolutionäre Prozessoptimierung zu schaffen?
Praxisexpertin ist Ursula Rüegsegger, CEO Sanacare
Moderation Oliver Strehle, Geschäftsführer Schweizer Forum für Integrierte Versorgung (fmc).
Text: Rüegg-Stürm et al., Nachhaltige Prozessoptimierung, SAEZ, 2008 – 2009.
Erkenntnisse aus dem Journal
- IV kann Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen verbessern
- Defizite bilden sich im Systemkontext an den Bruchstellen des Patientenpfads
- Keine einfachen Lösungen! Das Potential liegt in der Integration der Wertschöpfungspraktiken
- Vergemeinschaftung und Einbindung aller Akteure
- Evolutionäre Prozessoptimierung mobilisiert zu Reflexion und Gestaltungswillen
Die ausführliche Zusammenfassung und die zentralen Erkenntnisse des Webinars finden Sie hier:
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fmc HSG Management Journal Club Teil 4
6. Juni 2024, 12h00 bis 13h00
Die Gestaltung der integrierten Versorgung als Führungsarbeit
Welche Anforderungen ergeben sich aus den Aufgabenfeldern und der Selbstbezüglichkeit von Führung auf die Rekrutierung, Förderung und Entwicklung von Führungskräften?
Praxisexpertin ist Regine Strittmatter, Direktorin der Stiftung Diakoniewerk Neumünster
Moderation Oliver Strehle, Geschäftsführer Schweizer Forum für Integrierte Versorgung (fmc).
Text: Wimmer, R., Erfolgreiche Führung fusst auf Reflexion, in: Hauser (Hrsg.), Action Learning: Workbook mit Praxistipps, Anleitungen und Hintergrundwissen für Trainer, Berater und Facilitators, S. 50-56.
Erkenntnisse aus dem Journal
- Integrierte Versorgungsinitiativen lassen sich erfolgreich gestalten, wenn die Initiative durch eine «Accountable Regional Organization» (ARO = «Netzwerk-Orchestrator») vorangetrieben wird.
- Das traditionelle Bild einer heroischen Führung ist im Kontext einer Integrierten Gesundheitsversorgung unterkomplex, das meint zu einfach und der Situation nicht entsprechend.
- Ein alternatives Bild beschreibt Führung als Praxis, welche auf die Reflexion der jeweiligen Verhältnisse in der Organisation (z. B. in einer Versorgungsregion oder -netzwerk) ausgerichtet ist.
- Wirksame Führung ist auf geeignete Kommunikationsprozesse angewiesen.
- Die selbstverständliche Handhabung der mit dem Komplexitätsniveau integrierter Versorgungsinitiativen verbundenen Reflexionsanforderungen ist das Ergebnis eines langwierigen und auch störungsanfälligen Lernprozesses.
Die ausführliche Zusammenfassung und die zentralen Erkenntnisse des Webinars finden Sie hier:
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fmc HSG Management Journal Club Teil 5