Wie sieht für Sie die ideale Versorgung von chronisch kranken Menschen mit psychischen und sozialen Beeinträchtigungen aus? Wie sollen ältere Menschen versorgt werden, wenn sie nicht nur pflegerische-medizinische, sondern auch juristische und alltagspraktische Unterstützung benötigen? Wie kann ein Betreuungs- und Unterstützungssystem ausgestaltet werden, wenn mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) zwei Bundesämter und unendlich viele weitere Entscheidungsträger involviert sind?
Diese und viele weitere Fragen wurden am ersten virtuellen fmc Symposium am 16. Juni 2021 mit renommierten Fachleuten aus dem In- und Ausland diskutiert. Das fmc Symposium 2021 hat die Bedeutung der interprofessionellen und interinstitutionellen Zusammenarbeit für eine bessere Versorgung bei gesundheitlichen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen aufgezeigt. Zahlreiche Impulsreferate haben die Wichtigkeit der Zusammenarbeit und deren Rahmenbedingungen dargelegt. In unterschiedelichen Parallelsessionen wurden konkrete Praxiserfahrungen in der Zusammenarbeit des Gesundheits- und Sozialwesens dargestellt. Das fmc Symposium 2021 hat aufzeigt, wie eine bessere Vernetzung der Akteure aus dem medizinischen und sozialen System zum Wohl von Betroffenen mit gesundheitlichen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen gelingen kann.
Veröffentliche Aufzeichnungen des fmc Symposiums 2021
Aufzeichnung der Keynote «Zusammenarbeiten oder auseinander wachsen: Integration von Gesundheits- und Sozialfürsorge in Grossbritannien», Professor Robin Miller, Head of Department Social Work and Social Care, Co-Director, Centre for Health & Social Care Leadership, University of Birmingham
Aufzeichnung der Session «Gesundheitskiosk Billstedt / Horn», Alexander Fischer, Geschäftsführer, Gesundheit für Billstedt/Horn
Aufzeichnung der Session «Soziale Arbeit in der Arztpraxis», René Rüegg, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Soziale Arbeit, Berner Fachhochschule / Fabian Schalch, Sozial Arbeiter und Dr. med. Emil Schalch, Hausarzt und VRP der Praxis, Gesundheitspunkt Oberägeri / Dunja Vetter, MA Soziale Arbeit, Caritas beider Basel / Prof. Dr. med. Jan Bonhoeffer, Facharzt Kinder- und Jugendmedizin, Facharzt Infektiologie, Anthroposophische Medizin (VAOAS), YouKiDoc
Aufzeichnung der abschliessenden Podiumsdiskussion des Symposiums 2021
Keynotes
- Professor Robin Miller, die medizinisch-sozialen Versorgungsstrukturen des NHS in Grossbritannien und Schottland.
- Dre Stéfanie Monod, die medizinisch-sozialen Versorgungsstrukturen des Kanton Vaud.
- Matthias Luther, Martin Peterson, Regula Lüthi, Urs Hepp, Erfolgsmodell psychiatrische Versorgung – ein lebenslanges sozialmedizinisches Unterstützungssystem.
- Christian Rüefli, Astrid Wüthrich, Salome von Greyerz, Markus Kaufmann, Gaby Szöllösy, interprofessionelle Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Sozialhilfe. Ansichten der Experten aus Behörden und Kantonen.
Projektpräsentationen im Rahmen von Parallelsessions
- Réseau Santé Haut-Léman: Integrierte Versorgung im östlichen Waadtland – Erfahrungen der Zusammenarbeit des Gesundheits- und Sozialsystems
- CARA – Der Westschweizer Verband des EPDs
Wie wird das EPD die medizinisch-sozialen Versorgungsstrukturen unterstützen? Herausforderungen und nächste Schritte. - Plattform Interprofessionalität
Die Plattform Interprofessionalität ist der erste Ansprechpartner Fragen rund um die Interprofessionalität in der primären Gesundheitsversorgung. Sie vereint mehr als ein Dutzend Berufs- und Fachverbände aus dem Gesundheitswesen, die in der Schweizer ambulanten Gesundheitswesens tätig sind. - COGERIA
Ein multidisziplinäres Team, das gezielt und koordiniert auf die Pflegebedürfnisse der schwachen älteren Menschen reagieren soll. - Unisanté
Die interprofessionelle Zusammenarbeit an der Unisanté mit Sozialarbeitern für die bessere Betreuung der Patienten.
- Gesundheitskiosk Billstedt / Horn
Das in Deutschland bisher einmalige Modell bietet den Menschen im Stadtteil Billstedt / Horn eine niederschwellige Anlaufstelle, die den medizinischen Sektor mit den Angeboten im sozialen Bereich verknüpft. - Leuchtturm Cuxhaven – Sozialgesetzübergreifende Vernetzung und Versorgung in einer Modellregion Durch aufsuchende multiprofessionelle Behandlungsteams, einer SGB-übergreifenden IT-Plattform zur Versorgungssteuerung, auf die neben allen Akteuren auch die Patienten Zugriff haben, sowie einer etablierten Managementstruktur können in der Modellregion Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen auch in ländlichen Regionen optimal versorgt werden
- Gesundheitskollektiv – Multiprofessionelle Stadtteilgesundheitszentren der Primärversorgung und Verhältnisprävention
Multiprofessionelle Gesundheitszentren, die stadtteilorientiert und gesundheitsförderlich arbeiten, sind das Modell der Zukunft für die ambulante Gesundheitsversorgung. Mit dem Fokus auf Gesundheitsförderung und die sozialen Determinanten von Gesundheit tragen die populationsorientierten Gesundheitszentren zu einer Reduktion gesundheitlicher Ungleichheiten bei.
- INSPIRE – Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines koordinierten Versorgungssystem für ältere Menschen im Kanton Basel-Landschaft.
- AROSS – Kostenloser Informations- und Orientierungsdienst für +65-Jährige und ihre Angehörige
65 Jahre und nun! Das Sozial- und Gesundheitswesen des Kantons Neuenburg bietet viele Möglichkeiten. Hilfe und Pflege zu Hause, Tagespflege, angepasste Wohnungen, Wohnen mit Betreuung, etc.. AROSS bietet Älteren, den Angehörigen und Leistungserbringern kostenlose Beratungsgespräche an um sie bei der Entscheidung über die zukünftigen Lebensplanungen zu unterstützen. - Im Quartier alt werden am Beispiel von Vicino Luzern
Das Modell, welches Vicino zu Grunde liegt, basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen und zeigt auf was es braucht, damit Menschen im Quartier alt werden können. Anhand der praxisorientierten Erfahrungen erläutern die ReferentInnen, wie Kommunen das Modell adaptieren und umsetzen können.
- Anita Schürch – Wie können zukünftig mehr Menschen mit Krankheiten oder Behinderung zu Hause wohnen und betreut werden – Das Konzept der Caring Communities: Erkenntnisse aus der Wissenschaft und dem NFP74 Forschungsprojekt.
- Armin Kistler – Ganzheitliche Versorgung im angestammten Sozialraum – das innovative generationsübergreifende Projekt der Gemeinde Reichenburg und der Partnernetzwerke.
- Markus Schneider – Die Vernetzungsplattform fürenand.ch
- Die Monvia «Sozialbroschüre»
Ein Handbuch zur Unterstützung für die Monvia Praxisteams bei der Sozialberatung vor Ort in den Praxen. - Beratungsstelle Chüra – Pflege und Betreuung – im Gesundheitszentrum Unterengadin
Das umfassende und integrierte Unterstützungsangebot für den Alters- und Pflegebereich durch die Beratungsstelle, ein Präventionsangebot im Alter, präventive Hausbesuche und vieles mehr. - xunds-grauholz: Grundversorgung ist mehr als wir denken….über den Einfluss der sozialen Determinanten auf die Gesundheit.
- René Rüegg: Soziale Arbeit in der Arztpraxis
Wie funktioniert die Zusammenarbeit der sozialen Arbeit in der Arztpraxis? Vorstellung aktueller Forschungsergebnisse und Pilotprojekte. - Fabian Schalch, Dr. med. Emil Schalch: Soziale Arbeit in der Arztpraxis
Hausärztliche Grundversorgung und soziale Arbeit gemeinsame unter einem Dach. Das medizinisch-soziale Versorgungs- und Betreuungsangebot der Gesundheitspunkt Praxis in Oberägeri. - Dunja Vetter, Prof Dr. med. Jan Bonhoeffer: Soziale Arbeit in der Arztpraxis
Pädiatrische Grundversorgung und soziale Arbeit gemeinsame unter einem Dach. Das medizinisch-soziale Versorgungs- und Betreuungsangebot der Youkidoc Kinderarztpraxis in Basel Stadt.
- Gesundheit in der Sozialhilfe
Das Sozialamt Bern hat ein umfassendes Konzept für den Umgang der Sozialhilfe mit gesundheitlichen Problemen erarbeitet. Es beinhaltet zwölf Massnahmen, wie die Sozialhilfe besser mit Krankheit umgehen und so die berufliche und soziale Integration von unterstützenden Personen besser unterstützen kann. - Konsiliardienst Klinische Sozialarbeit (KDKS)
Der KDKS berät Fachpersonen ausserhalb des Leistungssystems Psychiatrie. Das Coaching fokussiert auf die soziale Dimension von psychischen Erkrankungen und daraus resultierenden Herausforderungen, die sich bei hoher Komplexität in der Fallführung auf der Handlungs-, Interventions- oder Prozessebene im Beratungskontext von Klientinnen und Klienten mit einer bekannten oder vermuteten psychischen Beeinträchtigung oder komorbiden Gesundheitssituation ergeben können. Dies führt zur gelingenderen Beratung und Integration der Patienten und Patientinnen sowie zur Förderung der multiprofessionellen Zusammenarbeit. - Regionale Anlaufstellen (REAS): Unterstützung bei komplexen gesundheitlichen und sozialen Einschränkungen
In den REAS wird ein sozialtherapeutisches Case Management durchgeführt. Durch dieses soll sowohl die Koordination der professionellen Hilfe als auch die Behandlung der psychosozialen Dimension bei schwer und chronisch erkrankten Menschen optimiert werden.
- Einblick in ein mögliches Tarifsystem der APN für Hausbesuche. Potenzial zur Einbettung in weitere Bereiche der Sozialversicherung?
In der Session werden die Tätigkeiten der APN bei Hausbesuchen dargelegt und ein mögliches Tarifsystem anhand verschiedener Beispiele vorgestellt. - Rasche und gesicherte Wiedereingliederung von erkrankten oder verunfallten Personen. Die «Zusammenarbeitsvereinbarung» zwischen der Suva und den Ärzten in Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern macht es möglich.