Pionierarbeit 2.0 Die integrierte Versorgung ist in der Schweiz bereits etabliert – könnte man meinen. Schliesslich wird sie schon seit Jahrzehnten gepflegt. Tatsächlich braucht es aber noch einmal einen Schub Pionierarbeit, um die Kooperation und Koordination voranzutreiben. Wie das gelingt.
Die Fach- und die Publikumspresse überbietet sich derzeit mit alarmierenden Nachrichten über den Zustand unseres Gesundheitssystems. Eines ist sicher: Das Gesundheitssystem steht vor grossen Herausforderungen. Derzeit noch stark auf die medizinische Akutversorgung ausgerichtet, sieht sich das Gesundheitssystem zunehmend mit chronischen und komplexen Krankheitsbildern konfrontiert. Diese Komplexität hängt mit der globalen demografischen und epidemiologischen Entwicklung, dem Zusammenspiel der bio-psycho-sozialen Merkmale der Betroffenen, aber auch mit den Eigenschaften des Gesundheitssystems zusammen. Es geht also nicht mehr nur darum, das Krankheitsmanagement zu koordinieren, sondern vor allem darum, die Gesamtheit der bio-psycho-sozialen und umweltbedingten Bedürfnisse zu managen, und zwar in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren: den Patientinnen und Patienten, den Angehörigen und den Fachkräften des Gesundheits- und Sozialwesens. Dies stellt sowohl für die bereits überlasteten